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USA-Reiseinformation, kurz und knapp und hilfreich       

 

Ein paar wichtige Informationen für die Einreise in die USA

Für die Einreise benötigen deutsche Staatsbürger zur Zeit einen Reisepass, der über die Aufenthaltsdauer hinaus noch mindestens 6 Monate gültig sein muss. Im Moment ist die visafreie Einreise in die USA nur noch mit dem maschinenlesbaren roten Reisepass möglich. Alle Reisenden, auch Kinder jeglichen Alters (Babys!) benötigen einen eigenen maschinenlesbaren Pass. Außerdem ist jeder Reisende verpflichtet, sich im Vorfeld der Reise (spätestens 72 Stunden vor Abflug) online über das ESTA-System zu registrieren (ca. US$ 14). Diese Registrierung ersetzt das Formular 1-94 W welches früher im Flugzeug ausgefüllt werden musste. Weitere Auskünfte zur Einreise erteilt das zuständige Konsulat der USA. Staatsbürger anderer Nationen erfragen die für sie gültigen Einreise-/Visabestimmungen bitte bei den zuständigen Generalkonsulaten der USA. Bitte haltet bei Eurer Einreise folgende Einreisepapiere bereit:
 

 

   

Reisepass (rot, maschinenlesbar)

    Genehmigten ESTA-ANTRAG
    Zollerklärung — Customs Declaration (weiß), erhalten Sie im Flugzeug
   

Flugtickets und Adresse Ihres ersten Hotels

 

 

Andere Länder, andere Schilder

Damit Ihr Euch möglichst problemlos auf den amerikanischen Straßen zurechtfinden, möchten ich Euch noch einige Tipps „mit auf den Weg" geben.

Als europäischer Fahrer(in) habt Ihr auf den nordamerikanischen Highways leichtes Spiel. Man fährt dort vergleichsweise rücksichtsvoll und vor allem gemächlich. Trotzdem unterscheiden sich einige Verkehrsregeln von denen in Europa.

 

Als Verkehrsteilnehmer werden Euch die verschiedenen Farben der Schilder sofort auffallen.
Grün Information über Richtungen
Rot Stop oder Einfahrverbote
Blau Service Schilder und auch für Behinderte vorbehaltene Parkbereiche
Orange Baustellenschilder
Braun Erholungseinrichtungen / Sehenswürdigkeiten
Gelb Warnhinweise
Weiß regulierende Schilder (z.B. Geschwindigkeiten)
Schwarz regulierende Schilder
 

 

 

Die Höchstgeschwindigkeit variiert je nach Bundesstaat und ist immer ausgeschildert:

In Ortschaften 25-30 mph (40-48 km/h)
  Außerhalb von Städten auf freien Strecken 65 mph (105 km/h)
  Interstate Highways:

(Beschilderung beachten)

65 mph 
 

Achtet darauf, dass Ihr die Geschwindigkeitsbegrenzung einhaltet, da Verkehrssünder hart bestraft werden. Es gibt häufig versteckte Radarkontrollen der State Highway Police/SHP (Autobahnpolizei) auch aus der Luft vom Hubschrauber oder Flugzeug. Sollten Ihr einmal von den „Cops" aufgefordert werden anzuhalten, stellt den Motor ab. Die amerikanische Polizei legt Wert darauf Ihre Hände deutlich sehen zu können. Zeigt auf Verlangen die entsprechenden Papiere vor (Mietvertrag vom Motorradvermieter und Führerschein).

 

Die Orientierung im Straßenverkehr ist ausgesprochen einfach. Autobahnen (Interstates, I), überregionale Bundesstraßen (US Highways, US), Staatsstraßen (State Routes, SR) und Landstraßen (County Roads, CR) tragen eine Himmelsrichtung (Nord = North, Süd = South, Westen = West und Osten = East) sowie in Nord-Süd-Richtung ungerade bzw. in Ost-West-Richtung gerade Zahlen.  

Autobahnen (Interstates, I)
Bundesstraßen (US Highways, US)
Staatsstraßen (State Routes, SR)
Landstraßen (County Roads, CR)
 

 

Schulbusse mit blinkender Warnanlage, die Kinder ein- und aussteigen lassen, dürfen nicht passiert werden. Das gilt auch für Fahrzeuge aus der Gegenrichtung!

 

Rechtsabbiegen an roten Ampeln ist in fast allen US-Staaten erlaubt, aber erst nach vollständigem Stopp und der Vergewisserung, dass kein Fußgänger oder anderer Verkehrsteilnehmer behindert wird. Eine Ausnahme besteht bei Verkehrszeichen mit einem durchgestrichenen Rechtsabbiegerpfeil oder der Aufschrift „No Turn an Red".  

Bei Kreuzungen mit Stopp-Schildern an allen vier Straßen fährt der zuerst, der auch als Erster an der Kreuzung angekommen ist. Generell haben Fußgänger immer Vorrang vor allen Kraftfahrzeugen.  

Außerhalb von Ortschaften muss man zum Parken oder Anhalten mit dem Fahrzeug vollständig von der Straße herunter.

 

 

Bei Hydranten herrscht ein striktes Parkverbot, wie auch in den „Tow Away Zones", wo man einen Strafzettel (Ticket) bekommt und abgeschleppt wird. „Tickets" gibt es auch, sobald die Parkuhr (parking meter) abgelaufen (expired) ist und bei zu schnellem Fahren (speeding).

Das Parken auf Behindertenparkplätzen ist verboten und wird sehr streng ausgelegt.

 

 

 

In den USA markieren die Farben an den Bordsteinkanten verschiedene Park- und Haltezonen:
Farbe Bedeutung Optionale Beschilderung
Rot

                  

Halteverbot
Gelb

                  

Loading Zone - Ladezone für Lieferwagen                    
Gelb und Schwarz

                  

LkW-Ladezone                    
Blau

                  

Parkplatz für Behinderte                    
Grün

                  

10 Minuten Parken
Weiß Passenger Loading Zone - nur Ein- und Aussteigen   

   

Kleines Lexikon für den Straßenverkehr
Handicapped Parking    nur für Behindertenfahrzeuge
Restricted Parking Zone zeitlich begrenztes Parken
Dead End/No Through Street Sackgasse
Yield Vorfahrt achten
Right of Way   Vorfahrt
Watch for Pedestrians Auf Fußgänger achten
Slippery When Wet   Rutschgefahr bei Nässe
Dip, Bump   Bodensenke, Bodenwelle
MpH   Meilen pro Stunde
Speed Limit Geschwindigkeitsbegrenzung
Maximum Speed   Höchstgeschwindigkeit
Merge einfädeln
U-Turn   Wendemöglichkeit
No Passing Überholverbot
Road Construction   Baustelle
Ahead Flagman Ahead   Straßenarbeiter mit roter Warnflagge
Men Working   Straßenarbeiten
Detour   Umleitung
X-ing   etwas kreuzt (Fußgänger, Tiere etc.)
Do not enter Verbot der Einfahrt

 

Fahrbahn-/ Straßenmarkierungen

Bei den Straßenmarkierungen gibt es weiße und gelbe Markierungen. Die Linien können sowohl einzeln als auch doppelt und sowohl durchgängig als auch unterbrochen vorkommen.

Die gelben Fahrbahnmarkierungen trennen die Fahrrichtungen voneinander. Sie können auch zur Begrenzung des Seitenstreifens vorkommen. Ist die gelbe Linie unterbrochen, kann diese zum Überholen überfahren werden. Ansonsten haltet Euch rechts von dieser Linie.

Doppelte Linie = Verbot
   
Eine Linie durchgezogen, eine Linie unterbrochen; Überfahren nur im unterbrochenen Abschnitt erlaubt.
   
Unterbrochene weiße Linie

Die weiße Linie (durchgängig oder unterbrochen) trennt den Verkehr, der in die identische Richtung fährt. Bei unterbrochener Linie ist der Spurwechsel erlaubt.

Als Besonderheit gibt es z.B. noch die Straßen, auf denen der Verkehr in entgegengesetztes Richtung verläuft, bei denen in der Mitte noch eine Center Lane vorhanden ist. Diese Fahrspur darf von beiden Richtungsteilnehmern zum Abbiegen aauf z.B. Grundstücke genutzt werden. Auf dieser Spur muss die Geschwindigkeit sofort gedrosselt werden. Sie darf nicht zum Überholen befahren werden. Besondere Vorsicht ist hier geboten.

Mittelspur für Linksabbieger in beide Fahrrichtungen

 

Besonderheiten Essen/Trinken & Trinkgelder (Tip/Gratuity):

In Restaurants ist es allgemein nicht üblich, sich einen freien Tisch zu suchen und sich zu setzen. Sie werden am Eingang vom Personal/Kellner abgeholt und zu Ihrem Tisch gebracht. Ich möchten Sie darauf hinweisen, dass die Steuer (Tax) meistens nicht im Preis enthalten ist und diese erst auf Ihrer Rechnung erscheint.

Wenn Sie mit einer Gruppe an einem Tisch sitzen, geben Sie bitte schon bei der Bestellung an, dass Sie getrennte Rechnungen „separate checks" haben möchten. Die Kellner rechnen keine Rechnungen im Nachhinein auseinander.

In einigen Restaurants wird bei Gruppen ab 6-8 Personen an einem Tisch eine Gruppenservicegebühr erhoben.

In den USA rechnet man in der Regel mit einem Trinkgeld (Tip) von 15-18% des Rechnungsbetrages. Bei Taxifahrten sind 10% von Fahrpreis das übliche Trinkgeld. In einigen Restaurants wird das Trinkgeld direkt auf der Rechnung mit ausgewiesen. Bitte achten Sie hierauf in jedem Fall.

 

Für Reiseleiter, Tourguides und Busfahrer ist bei Rundreisen ein Trinkgeld von ca. US$ 2-3 pro Person und Tag üblich.

 

Tanken in den USA, eine Herausforderung

Tanken in den USA ist für den "USA-Neuling" eine Herausforderung, aber ein lösbares Problem. Beginnen möchte ich mit den unterschiedlichen Maßeinheiten. Das Tankvolumen wird in US-Gallonen angegeben.

1 US-Gallone = 3,785 Liter

Der Verbrauch der Fahrzeuge wird nicht wie bei uns in Liter/km angegeben und auch nicht in US-Gallone/ Mile (1 Mile ca. 1,6Km), sondern interessant ist natürlich wie viele Milen man mit 1 Gallone fahren kann. Also je höher der Wert umso günstiger ist der Verbrauch. 

Die Benzin- (Gas-)preise variieren genauso wie in Deutschland. Ein Preisvergleich macht durchaus Sinn. Je nachdem, ob man bar oder per Kreditkarte bezahlt, selber tanken (Self Serve) oder durch den Tankwart (Full Serve), können die Preise variieren. Tanken sollte man nicht auf den letzten Drücker. Das Land ist groß, der Abstand zwischen den Tankstellen (Gas-Station) auf dem flachen Land kann groß sein und mache Tankstelle hat nachts nicht geöffnet.

Benzin ist immer bleifrei (unleaded). Dieselzapfsäulen findet man eher selten. Dieselfahrzeuge und ich rede jetzt nicht von Motorrädern, werden grundsätzlich keine vermietet.

In USA unterscheidet man nicht nach Normal- und Superbenzin. Es gibt Klassen Regular, Plus und Premium. Leihfahrzeuge werden in der Regel mit "regular" betankt. Das ist aber noch nicht alles, auch die Oktanzahlen sind etwas irreführend, wenn man sie mit den deutschen Angaben an den Zapfsäulen vergleicht. Regular Gas hat 87 Oktan, Plus Gas hat 89 und Premium Gas hat auch "nur" 92 Oktan. Nur ist nicht ganz richtig. Die Europäer geben die Oktanzahl nach ROZ (Research Oktanzahl) und die Amerikaner nach MOZ (Motor-Oktanzahl). Die Motor-Oktanzahl MOZ ist niedriger als die ROZ. Die Unterschiede zwischen beiden Angaben sind in der Methodik und den verschiedenen Betriebsbedingungen der Prüfmotoren begründet. 95 ROZ entsprechen in etwa 85 MOZ.

 

Normal/Benzin/Bleifrei

mindestens

91 ROZ 82,5 MOZ
Super/Bleifrei 95 min. 95 ROZ 85 MOZ
SuperPlus/Bleifrei 98 min. 98 ROZ 88 MOZ
Shell V-Power 100+ min. 100 ROZ 88 MOZ

 

Für Jeden der in den USA zum ersten mal zur Gas-Station fährt und denkt er kann so tanken wie er das in Deutschland so kennt, wird schnell feststellen das alles anders ist. Ich habe vier verschiedene Versionen persönlich kennen gelernt.

Version 1: Der Tank ist leer, doch wie leer kann man wenn man das Fahrzeug noch nicht so gut kennt nicht unbedingt genau wissen. Das Problem ist bei dieser Variante, dass man dem Kassierer (Cashier) den Dollar-Betrag in die Hand drückt, für den man glaubt tanken zu müssen. Würde mehr Benzin hinein passen, hat man Pech der Tank bleibt teilweise leer, oder man geht wieder zum Kassierer und zahlt noch einmal x Dollar. Hat man sich vertan und der Tank ist bereits voll obwohl der zuvor gezahlte Betrag nicht ausgeschöpft ist, geht man ebenfalls zum Kassierer und lässt sich das Delta wieder auszahlen.

Version 2: Ist wie die Variante 1, dass Ganze allerdings nur mit der Kreditkarte. Es findet dann auch eine Rückvergütung über die Kreditkarte statt, wenn man nicht den ganzen zuvor angegebenen bzw. abgebuchten Betrag vertankt hat.

Version 3: Man hinterlegt an der Tankstelle beim Kassierer seine Kreditkarte, geht raus und tankt und rechnet anschließend über die Kreditkarte ab.

Version 4: Diese Variante habe ich allerdings nur an einer Gas-Station kennen gelernt. Man nimmt seine EC-Karte und gibt die Postleitzahl seines Heimatortes an der Zapfsäule ein. Danach öffnet sich das Ventil der Zapfsäule und der Sprit fließt in den Tank.

Version 5: Eine in den USA unübliche Variante. Man tankt und bezahlt. Diese Version habe ich bei meiner California-West-Tour nicht persönlich erlebt.

Versucht man nun nach all diesen Vorüberlegungen Benzin in sein Auto zu füllen, so geschieht in aller Regel - nichts. 

Immer die Anzeigetafel an der Zapfsäule im Auge behalten. Dann kommt etwas wie: "Remove nozzle and select grade". Nozzle bedeutet Zapfpistole. Remove bedeutet: abheben. Manchmal heißt es auch Lift nozzle, was das Gleiche ist. Also nehmt den Zapfhahn, steckt ihn in den Tank. Select Grade bedeutet: Benzin Oktan wählen. Entweder Ihr habt ohnehin für jede Sorte einen Zapfhahn oder einen zentralen und nur im letzteren Falle müsst Ihr die Oktanzahl per Knopfdruck wählen.
Beachten: an alten Tanksäulen gibt es eine Besonderheit für Europäer: "Lift Lever" heißt es auch dem Display, statt "Select Grade". Bei "Lift Lever" müsst Ihr den Sattel, wo die Zapfpistole draufsaß, nach oben klappen, was den Zweck hat, die Pumpe einzuschalten. Wie gesagt, bei modernen Säulen entspricht dies dem Knopf, wo Sie die Sorte wählen.

Der Noozle kann entweder die Halterung des Füllstutzen oder aber ein Hebel an der Seite der Zapfsäule sein. Nach dem Tankvorgang ist der Noozle natürlich wieder abzusenken.

 

Fahren in einer Gruppe

Für die Einhaltung der Verkehrsbestimmungen ist jeder Fahrer selbst verantwortlich. Achtet bei der Fahrt in der Kolonne darauf, dass Ihr genügend Abstand einhaltet und versetzt zu Eurem Vordermann fahrt. Das Überholen innerhalb einer Gruppe ist zu vermeiden und wenn es doch notwendig ist, mit äußerster Aufmerksamkeit durchzuführen! Besonders gefährlich ist das Befahren der unbefestigten Seitenstreifen neben der Fahrbahn. Dieses gilt insbesondere für das Death Valley oder andere Wüstengebiete. Innerhalb einer Gruppe sollte man besonders defensiv fahren. Weiterhin ist es während der gesamten Tour unerlässlich, geeignete Motorradschutzbekleidung zu tragen, auch wenn man in Nevada ohne Helm fahren darf und die Versuchung groß ist.

Bitte beachtet, dass in den USA offiziell ein absolutes Alkoholverbot im Straßenverkehr besteht.

 

 

 

 

 

Matthias Trier, Diplom-Ingenieur der Allgemeinen Elektrotechnik, Technischer Betriebswirt und Privat dozent an der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH), sowie an der Europäischen Fachhochschule Brühl (EUFH)